Prolog

Prolog

Willkommen bei Driven Like The Snow. Nach einiger Zeit starte ich wieder einen Blog. Manchmal möchte man in diesem Internet ja was mitteilen. Da mir alle sozialen Netzwerke zuwider sind (ich habe sie alle ausprobiert) also wieder ein Blog. Damit kann man zwar kein Geld verdienen, und es schaut sich kaum noch jemand an, aber das macht es ja gerade so gemütlich. Es gibt übrigens auch Tools um Blogs zu lesen, man muss dann nicht auf der Seite nachsehen. Und bei dem Blog hier kann man sich sogar registrieren und dann bekommt man eine Email wenn es etwas neues gibt. Ein wenig oldschool, aber was solls. Ich lasse das jetzt hosten auf Ghost, eine sehr angenehme Platform ohne viel Schnickschnack und, wie ich finde, sehr gelungenem Design.

Einer der Motivationen für diesen Blog ist, dass ich jetzt in einem Auto leben werde. Wer jetzt Trailer Park denkt liegt falsch. Das gilt auch für Digitaler Nomade. Jenes Auto habe ich gemietet für ein Jahr. Und mit einem Auto fährt man natürlich auch mal herum, und da gibt es dann hier und da vielleicht etwas Erwähnenswertes zu berichten. Ich werde aber auch dabei arbeiten, also nicht beim herumfahren, sonder da, wo ich dann ankomme, also wird sich das mit dem Herumfahren in Grenzen halten.

Jeder, der bis hierhin den Begriff Midlife-Crisis im Kopf hatte, muss umgehend 10€ spenden an Greenpeace. Damit hat es bestimmt nichts zu tun! Aus diversen Gründen war ich Ende letzten Jahres in Berlin ohne Wohnung, und hatte gar keine Lust, eine neue zu suchen. Das macht in Berlin gerade überhaupt keine Freude. Und daher dachte ich, fahr ich doch woanders hin. Und dann wieder woanders hin. Und so weiter. Am Ende das Meer.

Damit das alles irgendwie klappt, ist mein Auto jetzt vollgepackt mit Dingen wie Starlink-Schüsseln, Solarpanels und überteuerten Powerstations. Aber damit das trotzdem nicht gleich im Chaos endet, wird mein erster Stop ein Campingplatz auf Fehmarn. Man muss ja auch erstmal üben.

Ansonsten nehme ich natürlich ein paar Drohnen mit, und meine Kamera. Und meinen neuen Synth natürlich. Und wer will kann gerne mit mir mal Schach spielen. Hoffe das SUP passt auch noch irgendwo rein, und in ein paar Wochen tausche ich das dann mit dem Kite-Zeug. Es könnte also ganz schön werden da draußen.

Noch sitze ich in Haan und frage mich, wie ich das hier alles in das Auto bekommen soll. Dabei habe ich schon so ziemlich alles verkauft oder verschenkt was ich mal besessen habe. Man häuft im Leben einfach zu viel Kram an. Ohne Keller macht sowas nur Probleme. Und in Berlin sind alle Keller feucht. Vor allem, wenn man in der Nähe der Spree wohnt. Oder der Panke. Meine komplette Elfquest-Sammlung ist dem vor wenigen Jahren zum Opfer gefallen. Seitdem glaube ich nicht mehr an Besitz. Welcome to the World of Two Moons.

Am 10. Dezember 2007 habe ich ein Gedicht geschrieben mit dem Titel Siren's Call. Das ist jetzt 16 Jahre her. Es gab dann nie einen Song mit diesem Titel, aber der Text passt verwirrend gut zu diesem Prolog. Ein wenig theatralisch erscheint mir der Text heute, aber man wird ja auch älter.

"Ulysses and the Sirens" by Herbert James Draper, Public domain, via Wikimedia Commons

I was born at one end of that street
In the worst part of town
But the cathedral still shining high
Guiding me straight - all the way down

The other end the road divides up
And right I gotta go
To the place where I seem to live now
Being driven like the snow

There once was a notion of home
Which got lost on the way
Now all which is left to hold on
Is that picture array

I ran away again and again
Changed cities and states
The distance to center staid equal
To it only love relates

This disarming beauty of yours
sets fire to torches
Illumining a path so long hidden
A beautiful hope it forges

But the light attracts all the demons
Trying hard to make me fall
The roots down my feet are parched
Blatant is the siren’s call

There’s no ship to which I can bond
Without no wax in my ears
I’m trying to reach your icon
Fighting my wraith and my fears

I know I have to walk this myself
You cannot do more than just stay'
You’re not supposed to heal my past
I want you for one future day

You know too many sins of gone days
Which I cannot undo
How can I make you believe,
that this time my words are true?

Tomorrow I’ll drive all way back
May bravery govern my heart
So I can stand your presence
without breaking your smile apart

You revived all inside which is holy
You remembered me of bliss
All I know very deeply
Is all that I ever aimed at is this

Dieser Prolog muss natürlich enden mit dem Song, der diesem Blog seinen Namen gibt. Die Platte First and Last and Always ist wahrscheinlich meine am meisten gehörte. Floodland folgt kurz darauf. Immerhin hat Andrew Eldritch mittlerweile die gleiche Frisur wie ich.

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